Die Folgen des Corona Virus werden niemanden kalt lassen. Vielmehr ist es eine riesige Belastungsprobe für viele Unternehmen. Hinter diesen Unternehmen stecken immer Menschen, die diese Herausforderung angehen und die von den (drohenden) Folgen betroffen sind. Das ist ein Anschlag auf die Kräfte und Existenzen vieler Menschen. Umso wichtiger ist es, nicht unbedacht atemlos in Aktionismus zu verfallen und ein konfuses Maßnahmenfeuerwerk zu zünden, sondern früh den Blick auf die eigenen Energien und Ressourcen zu lenken.

Dafür findet sich in der Psychologie das Konzept der Resilienz, d.h. der inneren Stärke und Widerstandskraft. Es hält mit seinen sieben Säulen Antworten gegen innere Verzweiflung und für Handlungsfähigkeit bereit. Dieser Text soll keine starke Durchhalteparole sein, sondern ein Appell, sich an den eigenen inneren Ressourcen zu orientieren.

Optimismus

Wenn mir jemand erzählt, dass jede Krise auch eine Chance ist, dann drücke ich die Person (gedanklich) weg, wie den Radiosender, der einen Helene Fischer Song spielt.

Dabei hilft uns Optimismus den Blick für Möglichkeiten offen zu halten, handlungsfähig und energievoll zu bleiben. Es wird eine Zeit nach Corona geben. Dann wird alles weitergehen. Oftmals ganz verändert. Wenn Sie an Ihre persönlichen Krisen in der Vergangenheit denken, wissen Sie: Es geht weiter und die Krise hat Sie an einem wichtigen Punkt stärker gemacht.

Zudem bekommen wir aktuell die Chance mehr Zeit mit der Familie zu verbringen und als Gesellschaft zusammenzurücken. Wir schaffen das. Dabei lernen wir wie wichtig Flexibilität und Agilität in Form von sinnvollen Arbeitsformen sind.

Akzeptanz

Akzeptanz kann genau der erste Schritt sein, um sorgenfreier zu leben. Akzeptanz heißt nicht die Hände in den Schoß zu legen, sondern anzuerkennen, dass die Situation ist wie sie ist. Das Alte loslassen. So kann das Leben sein. Wer loslässt, hat beide Hände frei, um an der Lösung zu arbeiten. Erst wenn ich akzeptiere, kann ich agieren. Lassen Sie die alten Idealvorstellungen los und arbeiten Sie daran aus der Situation das Beste zu machen.

Lösungsorientierung

Lösungsorientierung bedeutet vor allem Wege zu finden: Home-Office, Kurzarbeit, neue Geschäftsmodelle erschließen, an Produkten zu arbeiten, Zeit für Weiterbildung, …

Uns als kleines Weiterbildungsunternehmen wirft die Situation auf 0 zurück. Deshalb rüsten wir uns, um unsere Seminare auch als Webinare anzubieten. Skype-Coachings gibt es bei uns schon längst. Andere Unternehmen passen ihre Leistungen, sofern möglich an. Lieferando bietet bei Online-Zahlung an, das Essen zu liefern und nach dem Klingeln vor die Tür zu stellen.

Verlassen der Opferrolle

„Das ist unfair! Warum gerade jetzt? Warum haben es Andere besser?!“
Der Augenblick in dem wir dem Corona-Virus die Schuld geben, geben wir ihm auch die Macht. Klar werden wir alle Federn lassen müssen, Extrameilen gehen und auf das eine oder andere Privileg verzichten. Einige Menschen können auch ihre berufliche Existenz verlieren. Auch wenn wir nicht allmächtig über unser Schicksal bestimmen, so können wir doch entscheiden, wie wir reagieren. Dafür gilt es, die abwartende und schuldzuweisende Opferhaltung zu verlassen. Wenn wir immer wieder neue Saat streuen, können wir mit genug Ausdauer die Ernte einfahren.

Übernahme von Verantwortung

Sogar wenn unser Tag direkt mit Rückschlägen beginnt, haben wir Handlungsspielräume. Verantwortung übernehmen bedeutet der „Captain der eigenen Seele“ zu sein und damit Antworten zu finden, statt den Kopf in den Sand zu stecken. Wenn der Weg ein Marathon wird, fange ich früh an und teile mir meine Kräfte ein. Sie haben Handlungsmöglichkeiten: Für sich, das eigene Leben und für andere Menschen.

Netzwerkorientierung

Umso weiter wir in körperliche Distanz gehen, umso näher können wir den Menschen telefonisch und digital begegnen. Es verstärkt das Gefühl von Zusammenhalt. Das ist einer der sinnvollsten Reaktionen. Menschen tun Menschen gut.

Von nichts bin ich aktuell mehr beeindruckt als davon wie die Menschen aktuell zusammenrücken. Ein kleines Glück: Auch wenn meine Kunden oftmals die Seminare verschieben, stellen sie uns oft neue Projekte nach der Coronaepedemie in Aussicht. Die Unterstützungssignale aus meiner Familie sind ebenfalls groß, worüber ich dankbar bin.

Uns gegenseitig zu unterstützen gibt ein Gefühl von Selbstwirksamkeit. Die Frage „Wen kann ich unterstützen?“ hinterlässt gerade bei mir ein bestärkendes Gefühl.

Zukunftsplanung

Zukunftsplanung? Das wird für einige Menschen absurd klingen. Auch wenn es da scheinbar nichts gibt, geht es weiter. Umso früher wir Plan B, C und D in der Tasche haben, umso früher sind wir handlungsfähig. Es geht nicht darum fehlerfrei zu planen, sondern schnellstmöglich wieder auf die Füße zu kommen. Also: Wie gehen Sie in der Zeit danach vor?

Stellen Sie sich schon darauf ein, Gas geben zu können, wenn die Coronakrise vorbei ist. Bereiten Sie sich darauf vor.

Meine persönliche Resilienzstrategie: Humor.
Ist Ihnen der abwertende Satz zu Helene Fischer aufgefallen? Zum Ausgleich für die Helene-Fischer Fans habe ich 50% der Titel von Helene Fischers Album „Farbenspiel“ in den Text eingebaut: 1. Fehlerfrei, 3. So kann das Leben sein, 4. Marathon, 5. Atemlos, 6. Der Augenblick, 8. Captain meiner Seele, 10. Feuerwerk, 15. Unser Tag, 16. Ein kleines Glück.

Erkennen Sie Ihre Ressourcen und lassen Sie sich Ihren Humor nicht nehmen. Auch wenn Sie die einzige Person sind, die Freude daran hat :) .