Gerade zwischen den Jahren hatte ich endlich mal wieder ausgiebig Zeit mich auszuruhen, Ideen zu sammeln und zu lesen. Richtig neugierig war ich auf den neuesten Band einer bekannten Krimireihe. Im Mittelpunkt des Geschehens steht eine Frau, die unglaublich bemüht ist, um einen Mann zu werben. Dieser Mann ist ein Guru. Seiner „Magie“ unterliegen viele Frauen. Entsprechend eifersüchtig ist seine oben genannte Assistentin. Wie geht Sie mit den Konkurrentinnen um? Schmeichelt Sie ihm mehr? Wirft sie sich so richtig „in Schale“? Nein. Die ernsthaften Konkurrentinnen bringt Sie einfach um. Ganz bewusst benutze ich den Plural. Als Leser verfolgt man diese (hilflose) Frau, die nur ein Handlungsmuster kennt: Töten. Was einige Male scheinbar erfolgreich ist, entpuppt sich auf lange Sicht als einen riesigen Sumpf von Verstrickungen und Lügen, in den Sie droht einzusinken. Als Leser fragt man sich natürlich warum diese Frau ihr bedauerliches Verhalten immer wiederholt. Gerade, da es immer absurder, komplizierter und gefährlicher wird.

Sie hat ein sehr eingeschränktes Handlungsrepertoire! Ihr Kontakt zu den eigenen Ressourcen ist abgeschnitten.

Es ist gar nichts Außergewöhnliches. Gerade unter Stress fallen die meisten Menschen in ein bestimmtes Handlungsmuster, mit dem sie Ihre Probleme lösen wollen. Leider ist ein „mehr desselben“ oft wie Treibsand. Je intensiver man sich in dem Handlungsmuster bewegt, umso mehr sinkt man ein.

Die alltagsnahen Beispiele lassen sich beliebig aufzählen:

- „Neujahrsvorsatz-Jojo-Effekt“: Vorsätze zu intensiv angehen, dass man umso schneller die Lust verliert und dem alten Verhalten folgt. Hungern bis zum Heißhunger. Die Opfer sind Süßigkeiten, Chips, Fastfood etc.

- Erfolg erzwingen wollen: Aus der erhöhten Aktivität erfolgt zuerst eine erhöhte Produktivität. Ab einem bestimmten Maß lässt diese Produktivität nach und wird abgelöst von Fehlern, Verkrampfung und tieferer Erschöpfung.

- Mitarbeiter aus Kontrollbedürfnis überwachen, mit der möglichen Wirkung, dass sich die Mitarbeiter deshalb immer mehr versuchen der Kontrolle zu entziehen.

Da hilft nur etwas Ruhe, Distanz zur unmittelbaren Handlungssituation und Selbstreflexion. Wichtig dabei ist es die richtigen Fragen zu stellen.


Folgende Coaching-Fragen bieten Unterstützung:

Was mache ich bisher alles richtig?
Die Frage hilft zu identifizieren, welche Aktivitäten wirklich förderlich sind. Außerdem ermöglicht die Frage den Zugang zu weiteren eigenen Potentialen und Ressourcen.

Was klappt noch nicht?
Konkret hinschauen, wo Handlungsbedarf besteht

Gibt es dabei Ausnahmen?
Ausnahmen sind die Brücke zur Lösung. Was einmal geklappt hat, könnte wieder funktionieren.

Was ist bei den Ausnahmen anders?
Sobald die Brücke gefunden ist, muss über sie noch gegangen werden. Dafür muss man herausfinden, was der Unterschied ist, der den Unterschied macht.

Wie würde ein guter Freund mein Problem beschreiben?
Diese Frage ermöglicht einen spielerischen, zwangloseren und außenstehenden Blick. Vielleicht haben Freunde sogar schon einmal Stellung bezogen. Dieser Blick kann ein weiteres Puzzleteil der Lösung sein.